Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici)

Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde

Der Kugelsternhaufen Messier 3 (M3) gehört zu den bekanntesten und schönsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel. Er befindet sich im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) und wurde im Jahr 1764 von Charles Messier entdeckt. Mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 6,2 mag ist er unter dunklem Himmel bereits mit einem Fernglas sichtbar. Seine Entfernung von der Erde beträgt rund 34.000 Lichtjahre, womit er sich in der äußeren Region der Milchstraße befindet. M3 enthält mehr als 500.000 Sterne und zählt damit zu den sternreichsten Kugelsternhaufen unserer Galaxis. Besonders auffällig ist die hohe Zahl an veränderlichen Sternen, vor allem vom Typ RR-Lyrae, die für die Kalibrierung kosmischer Entfernungen von großer Bedeutung sind. Der Durchmesser des Haufens beträgt rund 180 Lichtjahre, wobei der zentrale Kern eine enorme Sterndichte aufweist. Im Teleskop zeigt sich M3 als strahlendes, leicht körniges Objekt mit zunehmender Helligkeit zum Zentrum hin. Bei mittleren bis hohen Vergrößerungen lassen sich zahllose Einzelsterne erkennen, die in einer dichten Kugelstruktur angeordnet sind. Seine Sterne gehören überwiegend zur Population II und sind somit sehr alt und metallarm. Das Alter von M3 wird auf etwa 11,4 Milliarden Jahre geschätzt, was ihn zu einem der ältesten bekannten Sternsysteme macht. Aufgrund seiner großen Entfernung vom galaktischen Zentrum bewegt sich M3 in einer weiten, leicht elliptischen Umlaufbahn um die Milchstraße. Astronomen untersuchen den Haufen intensiv, um die Entwicklung von Sternen in dichten Umgebungen zu verstehen. Besonders die sogenannten „Blue Stragglers“, jüngere und heißere Sterne im Haufen, geben Hinweise auf Sternverschmelzungen oder Massentransfer in Doppelsternsystemen. M3 hat eine absolute Helligkeit von etwa −8,9 mag, was ihn zu einem der leuchtkräftigsten Kugelsternhaufen überhaupt macht. Mit modernen Teleskopen und CCD-Kameras lassen sich feinste Strukturen und Farbunterschiede in seinem Sternensemble erfassen. Auch Amateurastronomen schätzen ihn wegen seiner Helligkeit und seiner ästhetischen Erscheinung. Der Haufen liegt etwa auf halbem Weg zwischen den Sternbildern Bootes und Coma Berenices und ist damit leicht aufzufinden. Im Frühling steht M3 besonders günstig zur Beobachtung hoch am Himmel. Seine spektakuläre Erscheinung macht ihn zu einem bevorzugten Objekt für Astrofotografen. Viele Aufnahmen zeigen einen dichten, glitzernden Kern, umgeben von zahllosen, schwächeren Sternen, die in alle Richtungen ausstrahlen. Die Untersuchung seiner Metallizität und Dynamik hilft Wissenschaftlern, die frühe Geschichte der Milchstraße zu rekonstruieren. M3 ist ein klassisches Beispiel dafür, wie Kugelsternhaufen als „lebende Fossilien“ des Universums dienen können. Sein Studium trägt wesentlich zum Verständnis der Entstehung und Entwicklung von Sternsystemen bei.

Der Kugelsternhaufen Messier 3 (M3), auch bekannt als NGC 5272, ist ein prominenter Kugelsternhaufen im Sternbild der Jagdhunde (Canes Venatici).

Wichtige Fakten zu M3

Entdeckung: M3 wurde am 3. Mai 1764 von Charles Messier entdeckt und war das dritte Objekt, das er in seinen berühmten Katalog aufnahm.

Entfernung und Größe: Er ist etwa 34.000 Lichtjahre von uns entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 125 Lichtjahren.

Sterne: M3 zählt mit ungefähr einer halben Million Sternen zu den größten und reichsten Kugelsternhaufen unserer Galaxie.

Veränderliche Sterne: Er enthält mit 212 veränderlichen Sternen (davon 170 RR Lyrae Sterne) die größte bekannte Anzahl dieser Sternklasse in der Milchstraße.

Sichtbarkeit: M3 ist am Nordsternhimmel im Frühjahr sichtbar und kann bereits mit einem Fernglas als schwacher, kleiner Fleck gefunden werden. Größere Teleskope lösen ihn bis in sein Zentrum in Einzelsterne auf.

Alter: Kugelsternhaufen wie M3 sind sehr alt, typischerweise um die 12,7 Milliarden Jahre. Ihre Sterne sind alle ungefähr gleich alt, was sie für die Altersbestimmung des Universums wertvoll macht.

M3 ist somit ein wichtiges und faszinierendes Forschungsobjekt in der Astronomie.

Aufnahmedetails:

Aufnahmedatum: 20./21.04.2018
Kamera: Canon EOS 60 Da
Teleskop: Celestron SC 152/1500 NexStar 6 SE
Montierung: iOptron ZEQ 25 GT
Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors: ISO 2500
Belichtungszeit: 100 Einzelbilder mit je 90 Sek. (Gesamtbelichtung: 150 Min.)

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