
Protuberanzen der Sonne sind beeindruckende und faszinierende Erscheinungen, die im Zusammenhang mit der Sonnenaktivität auftreten.
Hier sind ausführliche Informationen dazu:
Was sind Protuberanzen?
Protuberanzen, auch als Sonnenfackeln oder Sonnenfilamente bezeichnet, sind große, leuchtende Gasstrukturen, die aus der Sonnenatmosphäre herausragen. Sie erscheinen als helle, gewölbte Bögen oder Schleifen, die sich über die Sonnenoberfläche erstrecken. Diese Strukturen bestehen hauptsächlich aus Plasma, das durch das starke Magnetfeld der Sonne gehalten wird. Protuberanzen können von einigen Tausend bis zu mehreren Hunderttausend Kilometern Länge reichen und sind sichtbar, wenn sie gegen den dunkleren Hintergrund des Weltraums erscheinen.
Entstehung und Ursachen:
Protuberanzen entstehen durch komplexe magnetische Felder innerhalb der Sonnenatmosphäre, der Korona. Sie sind eng mit Sonnenflecken und aktiven Regionen verbunden, in denen die Magnetfelder besonders stark sind. Das Plasma wird entlang der Magnetfeldlinien aufgespannt und bildet so die charakteristischen Bögen und Schleifen. Diese Strukturen sind temporär und können von einigen Stunden bis zu mehreren Wochen bestehen bleiben. Sie sind ein Ausdruck der magnetischen Aktivität der Sonne und spiegeln die dynamischen Prozesse im Sonneninneren wieder.
Aussehen und Eigenschaften:
- Form: Protuberanzen erscheinen als leuchtende Bögen oder Schleifen, die aus der Sonnenoberfläche herausragen.
- Farbe: Sie leuchten meist in Rot- oder Orangetönen, was auf die Emission von Wasserstoff-Alpha-Licht (H-Alpha) zurückzuführen ist.
- Größe: Sie können von einigen Tausend bis zu mehreren Hunderttausend Kilometern Länge variieren.
- Temperatur: Das Plasma in den Protuberanzen hat Temperaturen von etwa 10.000 bis 20.000 Kelvin, deutlich höher als die Sonnenoberfläche.
- Lebensdauer: Sie sind temporär und können sich im Laufe der Zeit verändern, auf- und abbauen. Manche bleiben nur wenige Stunden sichtbar, andere mehrere Wochen.nnBeobachtung:
Protuberanzen sind nur mit speziellen Sonnenfiltern oder durch H-Alpha-Teleskope sichtbar, da das direkte Betrachten der Sonne ohne Schutz gefährlich ist. Die Beobachtung erfolgt meist bei Sonnenauf- oder -untergang, wenn die Sonnenstrahlen durch die Erdatmosphäre gefiltert werden, oder mit geeigneter Ausrüstung im Sonnenteleskop. Die H-Alpha-Technologie ermöglicht es, die feinen Strukturen der Protuberanzen detailliert zu beobachten und zu dokumentieren.nnBedeutung in der Sonnenphysik:
Protuberanzen sind wichtige Indikatoren für die magnetische Aktivität der Sonne. Sie sind oft mit Sonnenflecken, Flares und koronalen Massenauswürfen verbunden. Das Studium dieser Strukturen hilft Wissenschaftlern, die magnetischen Prozesse im Sonneninneren besser zu verstehen und die Sonnenaktivität sowie ihre Auswirkungen auf das Weltraumwetter vorherzusagen.nnZusammenfassung:
Protuberanzen sind beeindruckende, leuchtende Gasstrukturen, die aus der Sonnenatmosphäre herausragen und durch das komplexe Magnetfeld der Sonne verursacht werden. Sie sind temporär, variabel und ein bedeutendes Forschungsfeld in der Sonnenphysik, das Einblicke in die dynamischen Prozesse unseres Zentralgestirns bietet. Ihre Beobachtung trägt dazu bei, das Verhalten der Sonne besser zu verstehen und die Auswirkungen auf das Erdklima und die Satellitentechnologie zu minimieren.
Aufnahmedetails:
Aufnahmedatum: 25.03.2017
Teleskop: Lunt LS50THa B600
Montierung: iOptron ZEQ25 GT
Kamera: ZWO ASI 120 MC
Filter: LS50FHa Hauptfilter, B600 Blocking-Filter (für 2″-Okularauszüge) in Zenitspiegel