Was ist ein Bias-Frame?
Ein Bias-Frame ist eine sehr kurze Aufnahme, die bei der Astrofotografie verwendet wird, um das sogenannte Ausleserauschen des Sensors zu erfassen. Es wird mit minimaler Belichtungszeit aufgenommen, meist der kürzestmöglichen, bei der die Kamera noch ein Bild erzeugt. Das Bias-Bild enthält keine Lichtinformationen und auch kein thermisches Rauschen, sondern nur das feste, elektronische Rauschen des Sensors beim Auslesen. Biasframes werden genutzt, um diesen konstanten Rauschanteil von den Lichtbildern zu subtrahieren. Sie sind besonders wichtig für präzise Korrekturen bei kurzen Belichtungen oder zur Unterstützung von Darkframes. Mehrere Biasframes werden oft gemittelt, um statistische Fehler zu reduzieren und ein sauberes Referenzbild zu erstellen. Biasframes sind Teil der Standard-Korrekturaufnahmen zusammen mit Darkframes und Flats. Sie helfen, die Genauigkeit und Qualität des Endbildes beim Stacking zu verbessern. Biasframes müssen mit denselben Kameraeinstellungen wie die Lichtbilder aufgenommen werden, außer der Belichtungszeit. Sie werden in der Software automatisch angewendet, um den konstanten Rauschanteil zu entfernen. Ohne Biasframes können kleine, aber störende Rauschartefakte im finalen Bild verbleiben. Insgesamt sind Biasframes ein unverzichtbares Werkzeug für saubere, rauscharme Astrofotos.