Welche Blende sollte man für Nachtaufnahmen wählen?
Die Blende ist ein entscheidender Faktor für die Belichtung und Schärfentiefe bei Nachtaufnahmen. Eine offene Blende (kleine Blendenzahl wie f/1.4 bis f/2.8) lässt viel Licht auf den Sensor, was besonders bei dunklen Bedingungen wichtig ist. Große Blenden ermöglichen kürzere Belichtungszeiten, wodurch Bewegungsunschärfe bei Sternen oder Lichtquellen reduziert wird. Allerdings kann eine sehr offene Blende die Schärfentiefe stark verringern, sodass nicht alle Elemente im Bild gleich scharf erscheinen. Für Landschaftsaufnahmen bei Nacht wählt man oft mittlere Blenden wie f/4 bis f/8, um eine ausgewogene Schärfentiefe zu erreichen. Weitwinkelobjektive profitieren häufig von leicht geschlossenen Blenden, da sie ohnehin eine große Tiefenschärfe haben. Kleine Blenden (hohe Blendenzahlen wie f/11 bis f/16) erhöhen die Tiefenschärfe noch weiter, führen aber zu längeren Belichtungszeiten. Längere Belichtungszeiten können zu Strichbildung bei Sternen führen, wenn keine Nachführung genutzt wird. Bei städtischen Nachtaufnahmen mit Lichtern kann eine kleinere Blende helfen, Sternchen-Effekte an Lichtquellen zu erzeugen. Objektivqualität spielt eine Rolle, da manche Linsen bei sehr offenen Blenden Randunschärfen zeigen. Der ISO-Wert sollte ebenfalls berücksichtigt werden: höhere ISO-Werte ermöglichen kleinere Blenden, erhöhen aber das Bildrauschen. Die Kombination von Blende, Belichtungszeit und ISO muss sorgfältig abgestimmt werden, um ein ausgewogen belichtetes Bild zu erhalten. Bei kreativen Nachtaufnahmen kann man die Blende auch gezielt einsetzen, um bestimmte Effekte zu erzielen. Ein Stativ ist bei den meisten Nachtaufnahmen unverzichtbar, um Verwacklungen zu vermeiden. Schließlich sollte man immer Testaufnahmen machen, um die optimale Blende für die jeweilige Szene zu finden.