Der Mond stellt für die Deep-Sky-Astrofotografie ein erhebliches Problem dar, da sein Licht den Himmel aufhellt und die Kontraste schwacher Objekte reduziert. Besonders bei Vollmond oder knapp davor wird der Nachthimmel deutlich heller, wodurch feine Details in Nebeln, Galaxien und Sternhaufen verloren gehen können. Helle Objekte wie M42 oder M31 sind zwar oft noch sichtbar, doch die Hintergrundsterne werden durch die aufgehellte Milchstraße deutlich schwächer. Mondlicht streut zudem in der Atmosphäre, was zu einem diffusen Glimmen führt, das besonders bei Langzeitbelichtungen störend wirkt. Viele Astrofotografen planen ihre Aufnahmen daher gezielt in Mondphasen mit Neumond oder während der mondfreien Nächte. Filter wie H-Alpha, OIII oder SII können teilweise helfen, störendes Mondlicht zu unterdrücken, da sie nur bestimmte Wellenlängen durchlassen. Der Mond beeinflusst auch die Farbtemperatur von Aufnahmen, da sein Licht relativ blauweiß ist und Farbkalibrierung erschwert. Für sehr lichtschwache Objekte kann selbst ein Mond in zunehmender oder abnehmender Phase die Belichtungszeiten drastisch erhöhen. Bei Milchstraßenaufnahmen ist der Mond besonders störend, da er den gesamten Himmel aufhellt und Nebelstrukturen verschleiert. Einige Fotografen nutzen kreative Techniken, wie das Maskieren von Mondlicht oder die Nachbearbeitung, um den Einfluss zu reduzieren. Standortwahl spielt ebenfalls eine Rolle: Je weiter entfernt vom Horizont und von reflektierenden Oberflächen der Mond steht, desto geringer ist sein Einfluss. Der Mond kann aber auch als künstlerisches Element in Deep-Sky-Aufnahmen eingesetzt werden, wenn er gezielt ein Teilmotiv bildet. Manche Langzeitbelichtungen nutzen den Mond bewusst, um spezielle Effekte auf Wolken oder Landschaften zu erzeugen, jedoch auf Kosten der Sternobjekte. Insgesamt ist die Berücksichtigung der Mondphase entscheidend für die Planung erfolgreicher Deep-Sky-Fotografie. Wer maximale Detailtreue und geringe Lichtverschmutzung wünscht, sollte Aufnahmen möglichst während mondloser Nächte durchführen. Der Mond bleibt somit ein zentraler Faktor, der bei der Astrofotografie stets eingeplant werden muss.
