< Astrogotografie
Drucken

Wie kann man Sterne als Punkte statt als Striche abbilden?

In der Astrofotografie erscheinen Sterne manchmal als Striche, wenn die Kamera die Erdrotation nicht kompensiert. Dies geschieht besonders bei langen Belichtungszeiten, da sich der Himmel relativ zur Kamera bewegt. Um Sterne als Punkte abzubilden, muss die Belichtungszeit kurz genug sein, damit die Sternbewegung minimal bleibt. Die Faustregel dafür ist die „500er-Regel“: 500 geteilt durch die Brennweite des Objektivs ergibt die maximale Belichtungszeit in Sekunden, bevor Striche sichtbar werden. Alternativ kann man eine Nachführung oder ein motorisiertes Montierungsgerät verwenden, das die Bewegung des Himmels ausgleicht. Bei professioneller Astrofotografie werden sogenannte Äquatorialmontierungen eingesetzt, die exakt auf den Polarstern ausgerichtet sind. Mit einer solchen Montierung kann man auch lange Belichtungen aufnehmen, ohne dass die Sterne Striche bilden. Digitale Bildbearbeitung kann ebenfalls helfen, Bewegungsunschärfe zu korrigieren oder gestreckte Sterne zu „punktieren“. Manche Software stapelt mehrere kürzere Belichtungen, um Rauschen zu reduzieren und die Sterne punktförmig darzustellen. Es ist auch wichtig, die Kamera fest auf einem Stativ zu befestigen, um Vibrationen zu vermeiden. Objektivwahl spielt eine Rolle: Weitwinkelobjektive erlauben längere Belichtungszeiten ohne Strichbildung. Eine geringe ISO-Einstellung kann die Bildqualität verbessern und trotzdem die Sterne als Punkte zeigen. Belichtungszeit, Blende und ISO müssen also optimal aufeinander abgestimmt werden. Der Einsatz von Autofokus oder manuellem Fokus auf unendliche Entfernung stellt sicher, dass die Sterne scharf erscheinen. Insgesamt erfordert die punktförmige Abbildung der Sterne eine Kombination aus Technik, Ausrüstung und Nachbearbeitung.

Inhaltsverzeichnis